FANTASTISCHE TRAUMBILDER
Freitag, 16. September 2022, 19:00 Uhr
Kaisersaal Klaviergalerie, Kaiserstr. 10, 1070 Wien
Yuliya LEBEDENKO (Violine), Stephan MÖLLER (Piano)
Freitag, 16. September 2022, 19:00 Uhr
Kaisersaal Klaviergalerie, Kaiserstr. 10, 1070 Wien
Yuliya LEBEDENKO (Violine), Stephan MÖLLER (Piano)

Das Programm vereint zwei herausragende Kompositionen für Klavier und Violine aus dem 19. Jahrhunderts: Schuberts frühromantische C-Dur-Fantasie, in welcher der Komponist seiner Zeit weit vorauseilte, und die spätromantische, düstere c-Moll-Sonate des Norwegers Edvard Grieg!
Die Epoche der Romantik hat, nach der formalen Strenge der Klassik, zu einer Aufweichung der kompositorischen Regeln geführt, der zufolge insbesondere der diametrale Gegensatz zwischen den Gattungen Fantasie und Sonate aufgehoben wurde. Beethoven hatte mit seinen zwei Sonaten "quasi una fantasia" op. 27 den Anstoß hierzu gegeben, und in den folgenden Jahrzehnten zeigen eigentlich fast alle Sonaten Elemente der freieren Fantasie, und die Fantasien lassen die Einzelsätze der Sonate durchschimmern. Zwei prägnante Beispiele sind Robert Schumanns C-Dur-Fantasie op. 17, die ursprünglich den Titel "Sonate" führen sollte, und Franz Liszt's Komposition "Après une lecture du Dante" mit dem Untertitel "Fantasia quasi sonata".
Franz Schuberts Komposition beginnt mit einem geradezu überirdischen Klavierklang, aus dem die Violinmelodie, wie aus einem Traum erwachend, hervortritt. Im Zentrum des Werks stehen drei großartige Variationen über Schuberts Rückert-Lied "Sei mir gegrüßt!", das aber eigentlich eine Abschiedsstimmung ausdrückt. Die Fantasie ist für den Geiger Josef Slavik geschrieben und 1828 von ihm auch uraufgeführt worden. Slavik wurde damals als "Nachfolger Paganinis" bezeichnet, starb aber bereits 1833, im Alter von 27 Jahren. Er muss über unglaubliche technische Fähigkeiten verfügt haben, und Schubert schrieb ihm einen Geigenpart, der in den technischen Anforderungen an manche Paganinische Caprice erinnert.
Die große c-Moll-Sonate des Spätromantikers Edvard Grieg entstand 60 Jahre nach Schuberts Werk. Der erste Satz ist in sehr leidenschaftlicher, dramatischer Stimmung gehalten, während der 2. Satz den für Grieg typischen Ton norwegischer Naturstimmung und Volksmusik anschlägt. Das wiederum sehr rastlose Finale beginnt wieder im dunklen c-Moll-Bereich, schlägt aber kurz vor Schluss in strahlendes C-Dur um: "Durch Nacht zum Licht", ähnlich wie in Beethovens "Schicksalssymphonie".
Programm:
Franz Schubert Fantasie C-Dur, D. 934
Edvard Grieg Sonate c-Moll, op. 45
Eintritt frei, wir bitten um eine großzügige Spende für die KünstlerInnen.
Kartenreservierung erbeten [hier klicken], freie Platzwahl
Die Epoche der Romantik hat, nach der formalen Strenge der Klassik, zu einer Aufweichung der kompositorischen Regeln geführt, der zufolge insbesondere der diametrale Gegensatz zwischen den Gattungen Fantasie und Sonate aufgehoben wurde. Beethoven hatte mit seinen zwei Sonaten "quasi una fantasia" op. 27 den Anstoß hierzu gegeben, und in den folgenden Jahrzehnten zeigen eigentlich fast alle Sonaten Elemente der freieren Fantasie, und die Fantasien lassen die Einzelsätze der Sonate durchschimmern. Zwei prägnante Beispiele sind Robert Schumanns C-Dur-Fantasie op. 17, die ursprünglich den Titel "Sonate" führen sollte, und Franz Liszt's Komposition "Après une lecture du Dante" mit dem Untertitel "Fantasia quasi sonata".
Franz Schuberts Komposition beginnt mit einem geradezu überirdischen Klavierklang, aus dem die Violinmelodie, wie aus einem Traum erwachend, hervortritt. Im Zentrum des Werks stehen drei großartige Variationen über Schuberts Rückert-Lied "Sei mir gegrüßt!", das aber eigentlich eine Abschiedsstimmung ausdrückt. Die Fantasie ist für den Geiger Josef Slavik geschrieben und 1828 von ihm auch uraufgeführt worden. Slavik wurde damals als "Nachfolger Paganinis" bezeichnet, starb aber bereits 1833, im Alter von 27 Jahren. Er muss über unglaubliche technische Fähigkeiten verfügt haben, und Schubert schrieb ihm einen Geigenpart, der in den technischen Anforderungen an manche Paganinische Caprice erinnert.
Die große c-Moll-Sonate des Spätromantikers Edvard Grieg entstand 60 Jahre nach Schuberts Werk. Der erste Satz ist in sehr leidenschaftlicher, dramatischer Stimmung gehalten, während der 2. Satz den für Grieg typischen Ton norwegischer Naturstimmung und Volksmusik anschlägt. Das wiederum sehr rastlose Finale beginnt wieder im dunklen c-Moll-Bereich, schlägt aber kurz vor Schluss in strahlendes C-Dur um: "Durch Nacht zum Licht", ähnlich wie in Beethovens "Schicksalssymphonie".
Programm:
Franz Schubert Fantasie C-Dur, D. 934
Edvard Grieg Sonate c-Moll, op. 45
Eintritt frei, wir bitten um eine großzügige Spende für die KünstlerInnen.
Kartenreservierung erbeten [hier klicken], freie Platzwahl
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